Wie leicht Kurse von Kryptowährungen manchmal zu beeinflussen sind, zeigt ein aktuelles Beispiel zu einer der bekanntesten digitalen Währungen: Litecoin. Am Montag kam wie aus dem Nichts die Nachricht, dass der US-Handelskonzern Walmart angeblich zukünftig Zahlungen mit der digitalen Währung Litecoin akzeptiert. Allerdings stellte sich noch im Tagesverlauf heraus, dass es sich um eine Fake-News handelte. Entsprechend ging es mit dem Litecoin-Kurs bergauf und bergab.

Fake-News bewegt Litecoin-Kurs

Die sogenannte Fake-News sorgte zunächst dafür, dass der Preis für einen Litecoin am 13. September 2021 von zunächst rund 170 Dollar auf über 233 Dollar im Tagesverlauf anstieg. Das bedeutet einen Kurssprung von etwa 33 Prozent.

Als dann allerdings klar war, dass es sich um eine gefälschte Nachricht handelte, brach der Litecoin-Kurs ein. Innerhalb weniger Minuten ging es wieder auf das Vormittagsniveau von unter 180 Dollar zurück.

Kryptowährung als Zahlungsmittel

Die Information bezüglich der Kooperation von Litecoin und Walmart lautete, dass die etwa 140 Millionen Kunden pro Woche zukünftig die Möglichkeit haben würden, neben den üblichen Zahlungsmethoden auch mit der Kryptowährung Litecoin zahlen zu können.

Zahlreiche Trader fielen anschließend auf diese Fake-News herein und kauften Litecoin, was zu dem angesprochenen Kurssprung führte. Die Nachricht als solche, nämlich dass große und bekannte Unternehmen eine Kryptowährung als Zahlungsmittel einbinden, ist keineswegs abwegig. Immerhin trifft dies unter anderem auf die Konzerne Dell, Apple Pay und Lieferando zu.

PayPal setzt auch auf Litecoin

Der Krypto-Dienst des Zahlungsdienstleisters PayPal, der bald nach Europa kommen soll, bietet auch Litecoin als digitale Währung an. Darüber hinaus gehören Bitcoin, Bitcoin Cash und Ethereum zum Krypto-Mix von PayPal.

Beim Walmart-Konkurrenten Amazon gibt es immer wieder einmal Spekulationen über eine Bezahlmöglichkeit mit Kryptowährungen. Bisher ist das Ganze aber nicht bestätigt. Sollte sich der E-Commerce-Riese aber zu diesem Schritt entscheiden, dann dürfte der Krypto-Markt entsprechend positiv reagieren.

Fake-News noch im Tagesverlauf entlarvt

Als Erstes reagierte Walmart am Montag übrigens selbst auf die Fake-News, indem der Konzern die angebliche Neuigkeit dementierte. Anschließend wurde der entsprechend aufgesetzte Tweet auch seitens Litecoin wieder gelöscht, wie die Schweizer Handelszeitung berichtet.

Dieser Vorgang zeigt eindrucksvoll, wie volatil der Krypto-Markt ist und das derartige News sowohl zu einem großen Kurssprung als auch zu massiven Kursverlusten führen können. Dies trifft auf positive wie negative Nachrichten gleichermaßen zu.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.