Viele Deutsche haben hohe Guthaben auf Girokonto, Sparkonto oder in Form einer Tages- und Festgeldanlage. Trotz Niedrigzinsen, die teilweise sogar im Negativbereich liegen, lagern über eine Billion Euro auf den genannten Konten.
Fast 900 Milliarden Euro auf Girokonten
Dass die Deutschen trotz niedriger Zinsen weiterhin oftmals keinen Wert auf eine zumindest akzeptable Rendite legen, wird am Beispiel Girokonto deutlich. Aktuell haben die Bundesbürger nämlich fast 900 Milliarden Euro auf Girokonten deponiert. In über 95 Prozent aller Fälle ist dieses Geld unverzinslich, wie das Handelsblatt berichtet.
Wer als betroffener Kunde dazu befragt wird, warum bares Geld in Form von Zinsen verschenkt wird, gibt meistens die höhere Sicherheit als Argument an. Dabei existieren aktuell mehrere Alternativen im Anlagebereich, bei denen mit moderatem Risiko deutlich bessere Erträge zu erzielen sind. Trotzdem scheint die anhaltende Niedrigzinsphase die Bundesbürger in weiten Teilen nicht dazu zu bewegen, ihre Vermögen umzuschichten.
Inflationsrate: Realer Kapitalverlust an der Tagesordnung
Dass die Deutschen Jahr für Jahr viele Milliarden Euro an Zinsen verschenken, ist nur die eine Seite der Medaille. Berücksichtigt man dann noch die Inflationsrate, entsteht häufig ein realer Kapitalverlust. Derzeit (September 2019) liegt diese Preissteigerungsrate mit 1,2 Prozent noch auf einem vergleichsweise geringen Niveau.
Trotzdem wird das Kapital der Deutschen auf Giro-, Spar-, Tagesgeld- und Festgeldkonten real immer weniger. Dort lassen sich nämlich nur ganz selten Zinssätze erzielen, die oberhalb der Inflationsrate liegen.
Ein Beispiel: Wer vor einigen Monaten 50.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto deponiert hat, erleidet Jahr für Jahr einen realen Kapitalverlust von über 500 Euro. Darin eingerechnet sind ein Zinssatz von 0,4 Prozent und die aktuelle Inflationsrate von teilweise 2,0 Prozent.
Niedrigzinsen: Sicherheit geht vor Rendite
Die Zinsflaute hält jetzt schon einige Jahre an. Daher gehen die meisten Experten davon aus, dass sich das Anlageverhalten auch zukünftig nicht groß ändert. Dafür ist den deutschen Anlegern die Sicherheit scheinbar zu wichtig und sie legen zu wenig Wert auf eine zumindest annehmbare Rendite.
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